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Die Zukunft der Ausgleichsschüttung

Im Wohnbau werden nach wie vor vorwiegend Ausgleichsschichten im Sinne der ÖNORM B 3732 verlegt, die dem Grunde nach keine schall- und wärmetechnischen Eigenschaften erfüllen müssen. Diese Niveauausgleiche werden meist in Form von Polystyrolschüttungen eingebaut. Hierbei wird wiederum überwiegend recyceltes Abfallstyropor vom laufenden Baustellenbetrieb und der Verpackungsindustrie als Zuschlagstoff verwendet.

Diese Art von Wiederverwertung wird in naher Zukunft nicht bzw. nur im geringen Ausmaß erfolgen. Die Wiederverwertung von Altstyropor wird künftig in modernen Recyclinganlagen erfolgen. Hier wird altes Styropor zu neuem hochwertigem Dämmstoff verarbeitet, bzw. werden die Ausgangsstoffe hierfür gewonnen.
Die erste Anlage in Europa ist in Terneuzen in den Niederlanden in Betrieb gegangen. In dieser Anlage werden jährlich über 3.000 Tonnen Polystyroldämmplatten aus Abbruchbaustellen recycelt. Hier ist es gelungen, HBCD-haltige Polystyrolschaumstoffe vollständig in die Kreislaufwirtschaft zu integrieren. In einem weiteren Schritt wird auch XPS (extrudiertes Polystyrol) recycelt werden. Der Rohstoff, für Polystyrolschüttungen in einem Ausmaß wie bisher, wird daher künftig nicht mehr verfügbar sein.

Durch die steigenden Anforderungen an die zu erfüllenden technischen Kennwerte bei Materialien aller Art, die auch von Ausgleichsschüttungen nicht halt machen werden, bleiben aus Sicht des Verfassers künftig nur mehr Polystyrolschüttungen mit gesicherten Kennwerten auf dem Markt, die mit extra dafür produziertem Polystyrolgranluat hergestellt werden.

Davon abgesehen werden alternative Schüttungen den Markt erobern. Wie zum Teil jetzt schon, wird sich der Schaumbeton seinen Platz am Markt künftig sichern. Für den steigenden Holzbau werden auch Kantkornschüttungen einen größeren Anteil als bisher erlangen. Auch die geprüften Spezialschüttungen wie Perlite, Blähton, usw. werden weiter Ihre Anwendung finden. Möglicherweise werden auch neue Systeme die Branche revolutionieren.

Das derzeit noch vorhandene Übergewicht der Ausgleichsschüttungen mit Recyclinggranulat ohne wesentliche Kennwerte wird sich stark reduzieren oder überhaupt vom Markt verschwinden.

Die Dämmstoffindustrie wird schon aus Gründen der Ressourcenschonung diese Recyclingtechnologie fördern und ausbauen. In welcher Geschwindigkeit diese Vorgänge ablaufen, werden die nächsten Jahre zeigen. Die Umweltstandards werden mit Sicherheit angehoben, vor allem auch im Hinblick auf das Recycling von bereits eingebauten Polystyrolschüttungen. Dies wird eine Herausforderung, die es künftig zu meistern gibt.
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