Fachtagung 2018
Der Verband österreichischer Estrichhersteller (VÖEH) vertritt seit Jahren sehr erfolgreich seine Branche. Durch gezielte Marketingaktivitäten und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch durch seine Mitarbeit in Fachgremien werden die Interessen der Estrich-Community in den Vordergrund gestellt.
Neben mehreren Fachtagungen bietet die jährliche VÖEH-Generalversammlung seinen Mitgliedern die Möglichkeit, über die Aktivitäten am Laufenden zu bleiben und sich einzubringen. Gastgeber der Generalversammlung am 18. Oktober 2018 war die Firma Murexin in Wiener Neustadt, die vorab zur Werksbesichtigung einlud. Mag. Bernhard Mucherl, Geschäftsführer der Murexin GmbH, gab einen kurzen Überblick über die Geschäftsfelder, bevor die Verbandsmitglieder in drei Gruppen durch das Werksgelände geführt wurden. Murexin steht für hochwertige Produkte in der Parkett- und Klebe-, Fliesenverlege-, Beschichtungs-, Abdichtungs-, Estrich- und Mörtel-, Farb- und Anstrichtechnik. Das Traditionsunternehmen wurde 1931 gegründet, verfügt über mehrere Standorte und über ein eigenes Forschungs- & Entwicklungszentrum. Am Stammsitz in Wiener Neustadt sind 120 Mitarbeiter beschäftigt. Nach der Werksführung, die durch die Produktionsbereiche für Trocken- und Nassprodukte führte sowie Einblick in Forschung und Entwicklung des Unternehmens gab, ging es für die VÖEH-Mitglieder nach Bad Vöslau weiter, wo im Hotel College Garden die Generalversammlung stattfand.
Drei Schwerpunkte
VÖEH-Obfrau Christa Pachler begrüßte die zahlreich erschienenen Verbandsmitglieder und bedankte sich noch einmal bei den Kollegen der Firma Murexin für die Gastfreundschaft und den
interessanten Einblick in das Unternehmen. Der VÖEH war auch 2018 wieder bemüht, aktuelle Themen weiter zu betreiben bzw. an Veränderungen aktiv mitzuarbeiten. Ing. Robert Tucheslau berichtete
über die drei Schwerpunkte der diesjährigen Verbandsaktivitäten. Die Politkampagne, mit dem Ziel, dem Lohn- und Sozialdumping mit Ideen entgegenzuwirken, wurde nach der Bildung der neuen
Regierung neu aufgegriffen. „Unser Hauptschwerpunkt liegt in einer nationalen Lösung, die wir versuchen zu erarbeiten. Hier sehen wir die Einführung von maßgeblichen Kriterien in die
Förderrichtlinien, ohne in die grundsätzlichen landespolitischen Eigenschaften einzugreifen“, sagte Robert Tucheslau und fügte hinzu: „Bei der Novellierung des Bundesvergabegesetzes mit
21.8.2018 wurden wieder keine wesentlichen Einschränkungen beim Zugang zum freien Arbeitsmarkt eingearbeitet, sodass aus dieser Richtung keine Unterstützung auf EU Ebene zu erwarten ist, eher
im Gegenteil“.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des VÖEH ist die Mitarbeit bei den Austrian Standards im Normenausschuss. „Es ist unser Ziel, sämtliche Werkvertragsnormen von den Ausführungsnormen zu trennen, um in absehbarer Zeit eine eigene Werkvertragsnorm für den Fußbodenaufbau zu erstellen, die für alle auf der Fußbodenkonstruktion arbeitenden Gewerke gilt.“
Der dritte Teilbereich der Aktivitäten geht in die Verständigung und Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, wie dem VÖTB Trockenbau, dem Verband österreichischer Dämmunternehmen und dem Fliesenverband. Neben Werbeaktivitäten ist auch die gemeinsame Gestaltung von Schulungen und Vorträgen angedacht sowie die Ausarbeitung eigener Lehrziele, die in Schulen Berücksichtigung finden sollen.
Am Ende seines Berichtes appellierte Robert Tucheslau an alle Mitglieder, sich in die Verbandsarbeit einzubringen. Ideen und Kritik seien gleichermaßen hilfreich. Aber auch andere interessante
Aspekte könnten aufgezeigt werden, wie zum Beispiel anonymisierte Berichte über Schadensfälle. „Durch aktive Zusammenarbeit würde sich auch die Verbandszugehörigkeit verstärken“, meinte
Tucheslau abschließend.
Neuwahl des Vorstands
In weiterer Folge stand die Neuwahl des Vorstands auf dem Programm. Der Wahlvorschlag wurde dabei einstimmig angenommen und Obfrau Christa Pachler für weitere zwei Jahre bestätigt. Mit einem
Ausblick auf die kommenden Winterfachtage im Jänner schloss die Obfrau die Generalversammlung und bat die Gastreferenten um ihre Beiträge.
Vortrag zum Thema Estrichtoleranzen
Nach Abhandlung der weiteren Tagesordnungspunkte übernahm nach der Pause Referent DI Ralf Ertl das Wort und widmete sich dem Thema „Toleranzen im Hochbau. Maßgerechtes Bauen mit Abweichungen“.
Zweck der Norm DIN 18202 ist die Festlegung von Grundlagen für Toleranzen und deren Prüfung. DI Ertl erläuterte die Inhalte der DIN 18202 und die Grenzen der Anwendbarkeit. „Passung und
Erscheinungsbild sind zwei verschiedene Maßstäbe. Beides ergibt sich im Regelfall bei sorgfältiger Ausführung“, sagte er und gab zum Abschluss den interessierten Zuhörern den Rat: „Wenn Sie mit
offenen Augen arbeiten, dann sehen Sie, wo es passt und wo nicht“.
Nach dem fachlichen Teil der Generalversammlung wurde es sportlich. Denn die Firma Murexin lud zum Kartrennen ins Kart Center Kottingbrunn. Der Großteil der anwesenden Verbandsmitglieder nutzte
diese Gelegenheit, um seine Rennfahrerqualitäten unter Beweis zu stellen. Nach je zwei Rennen in zwei Gruppen und einigen durchgeschwitzten Hemden fand die VÖEH-Generalversammlung im
Hubertuskeller in Bad Vöslau ihren Abschluss. Abendessen, Siegerehrung und Gespräche in entspannter Atmosphäre beendeten den Tag, der zur Stärkung des Verbandes beitrug.
Hinweis: Verbandsmitglieder können den Vortrag von DI Ralf Ertl im Mitgliederbereich downloaden.